Bezeichnung: GABA
Weitere Bezeichnung: Gamma-Aminobuttersäure, γ-Aminobuttersäure
Information:
GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist ein zentraler hemmender Neurotransmitter im menschlichen Gehirn. Es dient der Regulierung der neuronalen Aktivität, indem es überaktive Nervenzellen beruhigt. Die Substanz kommt natürlicherweise im Körper vor, kann jedoch auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Obwohl lange angenommen wurde, dass GABA die Blut-Hirn-Schranke nicht überwindet, zeigen neuere Erkenntnisse, dass es zumindest über Umwege wie den Vagusnerv eine Wirkung entfalten kann. Hoch dosiertes GABA wird therapeutisch zur Beruhigung des Nervensystems, bei Schlafstörungen sowie zur Reduktion von Angst und Stress eingesetzt.
Besonderheit:
GABA kann bei empfindlichen Personen paradoxe Reaktionen auslösen – vorwiegend Unruhe, Reizbarkeit oder eine gesteigerte Wachheit. Diese paradoxe Wirkung ist gut dokumentiert und muss individuell beachtet werden.
Wirkung:
GABA wirkt dämpfend auf die Erregungsweiterleitung im zentralen Nervensystem. Es fördert innere Ruhe, senkt Angstzustände, kann die Einschlafzeit verkürzen und die Schlafqualität verbessern. Außerdem stabilisiert es emotionale Schwankungen bei neurologischen Störungen.
Dosierung:
Erwachsene verwenden therapeutisch meist Dosierungen zwischen 500 mg und 1500 mg pro Einnahme. Je nach Bedarf erfolgt die Gabe ein- bis dreimal täglich, häufig in Kombination mit L-Theanin oder Magnesium zur Wirkungsverstärkung.
Maximale Dosierung:
Tageshöchstdosen liegen je nach individueller Verträglichkeit bei bis zu 3000 mg, aufgeteilt in mehrere Gaben. Höhere Dosen können sedierend wirken und sind individuell zu testen.
Wirkungseintritt:
Die Wirkung tritt größtenteils innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein, kann aber je nach Stoffwechseltyp auch bis zu 60 Minuten benötigen.
Wirkungsdauer:
Die Wirkung hält in der Regel 4 bis 6 Stunden an. Bei höheren Dosen sind auch längere Wirkzeiten möglich.
Wechselwirkungen:
GABA kann die sedierende Wirkung von Alkohol, Benzodiazepinen, Barbituraten und anderen beruhigenden Substanzen verstärken. Auch bei gleichzeitiger Einnahme mit Antidepressiva oder Antikonvulsiva ist Vorsicht geboten.
Nebenwirkungen:
Mögliche Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Konzentrationsabfall, muskuläre Schwäche oder leichtes Schwindelgefühl. Bei sehr hoher Dosierung kann es zu Benommenheit oder einer Art „Dumpfheitsgefühl“ kommen. Paradoxe Reaktionen wie Unruhe oder Reizbarkeit sind selten, aber nicht ausgeschlossen.
Aspekte:
• Schlaganfall:
Bei Schlaganfallpatienten kann GABA hilfreich sein, um übersteigerte neuronale Aktivität zu dämpfen und das Gehirn in eine regenerationsfreundliche Grundstimmung zu versetzen. Es reduziert stressbedingte Überreizung, fördert erholsamen Schlaf und wirkt entkrampfend auf das zentrale Nervensystem – Faktoren, die für die Regeneration nach einem Schlaganfall von zentraler Bedeutung sind.
• Demenz:
GABA fördert durch seine beruhigende Wirkung die neuronale Erholung und kann das Fortschreiten kognitiver Abbauprozesse verlangsamen. Zudem verbessert es die Schlafqualität, was als entscheidender Schutzfaktor gegen Demenz gilt.
• Gehirngesundheit:
GABA trägt zur Homöostase im Gehirn bei und schützt vor Übererregung, oxidativem Stress und chronischem Schlafmangel – allesamt Risikofaktoren für neurodegenerative Erkrankungen. In Kombination mit anderen Substanzen kann es die kognitive Leistungsfähigkeit stabilisieren.
• Blutdruckreduzierung:
GABA hat nachweislich eine mild blutdrucksenkende Wirkung, insbesondere bei stressbedingter Hypertonie. Es senkt den sympathischen Tonus und unterstützt so die Regulation des Herz-Kreislauf-Systems.
Aspekte: Schlaganfall, Demenz, Gehirngesundheit, Blutdruckreduzierung