Die Gefährlichkeit von Alkohol ist in der allgemeinen Literatur, auch im Hinblick auf das Schlaganfallrisiko, vielfach beschrieben. Weniger bekannt ist jedoch Folgendes.
Alkohol verändert die Durchblutung des Gehirns auf mehrere Weisen. Kurzfristig weitet Alkohol die Blutgefäße, was zunächst den Blutfluss steigern kann. Diese Wirkung ist jedoch instabil – nach kurzer Zeit kommt es oft zu einer Gegenreaktion: Die Gefäße verengen sich. Dies führt zu Blutdruckschwankungen und einer Unterversorgung einzelner Hirnareale. Besonders in bereits vorgeschädigten Gefäßen, wie bei Arteriosklerose, kann dies zu lokalen Durchblutungsstörungen führen. Zudem stört Alkohol die Autoregulation des Gehirns – die Fähigkeit, die Durchblutung konstant zu halten, auch wenn der Blutdruck schwankt.
Folge: Diese gestörte Durchblutung, kombiniert mit geschädigten Gefäßwänden und veränderter Blutgerinnung, kann zu einem ischämischen Schlaganfall (Gefäßverschluss) oder auch zu einem hämorrhagischen Schlaganfall (Gefäßriss und Blutung) führen.
Ein vollständiger Verzicht auf Alkohol kann das Schlaganfallrisiko langfristig um bis zu 30 % senken. Diese Risikoreduktion tritt jedoch nur bei konsequenter Abstinenz ein – eine bloße Reduktion der Menge reicht nicht aus. Für Menschen mit bekannten Vorschädigungen oder neurologischer Vorgeschichte ist völliger Alkoholverzicht daher der einzig sichere Weg.
Deshalb lebe ich zu 100 % alkoholfrei.